Stadtwerke Hannover geraten ins Zwielicht

Weigern sich die Stadtwerke Hannover Geld zurück zu zahlen, das sie zu Unrecht erhalten haben oder versucht gar ein Subunternehmer sich mit Wissen des Versorgers zu bereichern? Dieser Eindruck drängt sich auf, nachdem drei Hauseigentümer aus Hemmingen (bei Hannover) eine Rechnung erhielten für Leistungen, die in Wirklichkeit nicht erbracht wurden.
Im Auftrag der Stadtwerke schachtete ein Unternehmen zunächst einen Kanal für Hausanschlussleitungen aus. Nach Abschluss der Bauarbeiten stellten die Hauseigentümer überrascht fest, dass der Graben zwar gefüllt und verdichtet wurde, eine Schicht Bitumen im öffentlichen Bereich der Straße jedoch nicht aufgetragen wurde. Trotzdem stellte sie der Versorger in Rechnung - in einem Fall stolze 773,- Euro für etwa einen Quadratmeter.
Zu diesem Zeitpunkt hatten einige Hauseigentümer bereits im guten Glauben gezahlt. Die Stadtwerke zahlten den Betrag jedoch nicht zurück, sondern verwiesen den Fall mit unbegründeten Argumenten an die hauseigene Rechtsabteilung. Hilfe suchend wandten sich die VWE-Mitglieder an den Verband Wohneigentum (VWE).
„Dass die Stadtwerke Einwände pauschal abweisen, ohne auf berechtigte Forderungen der Kunden einzugehen, wirft ein denkbar schlechtes Bild auf das Unternehmen“, meint Landesgeschäftsführer Tibor Herczeg. Grundsätzlich rät er Hauseigentümern zu „gesundem Misstrauen“ auch gegenüber kommunalen oder staatlichen Institutionen. Bevor Rechnungen bezahlt werden, sollten sie gründlich geprüft sein. (Tipp: VWE-Mitglieder nutzen dafür die kostenlose neutrale Bauberatung des Landesverbandes.) Dazu sollten handwerkliche Leistungen immer Schritt für Schritt und mit Foto dokumentiert werden, um Unstimmigkeiten später einfacher klären zu können,
Im vorliegenden Fall hätten die betroffenen Hauseigentümer das Richtige getan, indem sie sich Unterstützung beim Verband Wohneigentum suchten. Herczeg: „Wir bleiben an dem Fall dran und werden uns für die Rechte unserer Mitglieder einsetzen“.

Kalender