Meldungen aus dem Landesverband

Ältere Wohneigentümer: VWE und LSR stimmen Positionen ab

Auf die schwierige Situation älterer Wohneigentümer, die ihre Immobilie selbst bewohnen, machten Anfang März der Landesseniorenrat Niedersachsen (LSR) und der Verband Wohneigentum Niedersachsen (VWE) aufmerksam. Aktuell seien Senioren besonders vom Klimawandel beziehungsweise von der angespannten Lage auf dem Wohnungsmarkt betroffen, warnten sie.

Folgen des Klimawandels. 

Die energetische Sanierung älterer Wohngebäude hinkt der gewünschten Entwicklung hinterher, insbesondere wenn ältere Menschen darin wohnen. Die Gründe dafür sind vielschichtig, denn 

  • wenn ältere Menschen im Eigentum wohnen heißt dies nicht automatisch, dass Mittel für eine energetische Sanierung zur Verfügung stehen. Im Gegenteil: In der Vergangenheit investierten die heutigen Bewohner oft „jeden freien Cent“ in Bau und Erhalt der Immobilie, um für das Alter vorzusorgen. Darüber hinaus konnte Vermögen oft nicht angespart werden. 
  • der Weg, eine kostspielige Sanierung über einen Kredit zu finanzieren, bleibt älteren Menschen in der Regel verschlossen, da Kreditinstitute die Darlehens restriktiver vergeben. So laufen auch günstige Zinsen der KfW-Programme „ins Leere“, solange sie nur über die Hausbank vermittelt werden können. Eine Finanzierung auf Darlehensbasis belastet zudem die Haushaltskasse, weil sich die Investition in der Regel erst nach vielen Jahren amortisiert.

Vorschläge von LSR und VWE: 

  • Direkte Zuschussmodelle: Angesichts der Dringlichkeit energetischer Sanierungen sollten für diese Zielgruppe auch Teilsanierungen bezuschusst werden. Bislang gibt es Förderung über KfW-Programme nur bei Komplettsanierungen.
  • Verzicht auf Sanierungspflicht im Wohnbestand, wenn der Wohnraum von älteren Eigentümern genutzt wird.  
  • Zielgruppenspezifische Beratung, um einer Überlastung dieser Zielgruppe vorzubeugen. Förder- und Zuschussprogramme sollten entsprechend angepasst bzw. erweitert werden. 

Bezahlbares und generationsgerechtes Wohnen.

Die galoppierende Preisentwicklung auf dem Markt verhagelt älteren Menschen zunehmend die Perspektive auf bezahlbaren und generationengerechten Wohnraum. So stiegen in den vergangenen Jahren die Kaufpreise für Wohnraum. Die Material- und Bauwirtschaft klagt über explodierende Preise und Fachkräftemangel. Ein Verkauf im unsanierten Zustand, der Kauf einer Bestandsimmobilie oder gar ein Neubau scheiden daher aus. 

Vorschläge von LSR und VWE:

Mit diesem Thema müssten ältere Menschen in Politik und Öffentlichkeit deutlicher in den Fokus rücken. Denn die aktuelle Förderpraxis baut hier eher Hindernisse als Brücken. Sie sollte sich deutlich an den Bedürfnissen dieser Zielgruppe orientieren und flexibel auf wandelnde Umstände einstellen. Land und Gemeinden müssten zusammen mit den Bewohnern Strategien entwickeln, um in den Quartieren ein ausgewogenes Verhältnis der Generationen zu erhalten. Erfolgreiche Quartierskonzepte müssten aufgegriffen und zusammen mit den Bewohnern an Gegebenheiten vor Ort gepasst werden. 

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