Meldungen aus dem Landesverband

KfW-Kreditvergabe: "Marktversagen auf breiter Linie"

Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) in Berlin wirbt mit diversen Programmen dafür, dass private Hauseigentümer in ihre Immobilie investieren. Den Verband Wohneigentum erreichen zunehmend Hilferufe betroffener Hauseigentümer, die das Programm nutzen wollen.


In einem Leserbrief an den Landesverband äußerte VWE-Mitglied  A.S.* den Eindruck, dass "das Angebot der KfW nicht für „Normalbürger“ gedacht und damit eine Mogelpackung ist". Dazu schrieb Leser C.W.*: "Ich teile diese Ansicht und finde es eine Frechheit, wie immer wieder gesagt wird, dass Hausbesitzern Gelder für die Modernisierung bzw. energetischen Sanierung zur Verfügung gestellt wird, aber als Kleiner Mann kann man diese de facto gar nicht abrufen. Auch ich habe 2017 diese Erfahrung gemacht ("dass ein KfW-Antrag von seiner Hausbank nicht an die KfW weitergeleitet wird, Anm. Red.).

In meinem Siedlerhaus aus dem Jahr 1954 wollte ich einen KfW-Kredit "Altersgerecht Umbauen" (Programm 159) in Anspruch nehmen. Das Badezimmer im Erdgeschoss hatte noch Stufen zum Flur, einen sehr hohen Duscheinstieg und alles war sehr eng. Mit Handwerker-Angeboten zwischen 10.000 und  13.000 Euro sagte meine Hausbank, dass "man keine KfW-Anträge mit solch niedriger Summe mache". Stattdessen bot mir der Mitarbeiter ein hauseigenes Darlehen mit mehr als fünf Prozent Zinsen. Ich habe das Projekt erst einmal ruhen lassen und nicht umgebaut.

"Die Vergabepraxis stellt aus Sicht des Landesverbandes ein Marktversagen auf breiter Linie dar", meint VWE-Geschäftsführer Herczeg. In einem Offenen Brief richtete er im Oktober einen Appell an die niedersächsischen Landtagsabgeordneten. "Verhindern Sie, dass Hauseigentümer ihre Investitionen überdenken oder gar verwerfen", mahnte er darin." Ebnen Sie stattdessen Wege, damit Banken, die als Flaschenhals wirken, umgangen und Fördermittel direkt bei der KfW oder der Landesförderbank abgerufen werden können." *(Name i.d. Red. bekannt)

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