Im März 2010, vor genau 60 Jahren, wurde mit dem Bau der Selbsthilfe-Kleinsiedlung des II. Bauabschnittes der Koopmannsiedlung II begonnen. In nur knapp einem Jahr wurden 119 Häuser (113 Einzel- und 3 Doppelhäuser) erbaut.
Den Anstoß zum Bau der Siedlung gab der damalige Landtagsabgeordnete und Ratsherr Jan K o o p m a n n (24. 09. 1901 - 25. 10. 1960). Seine Idee war es, billige Siedlungen für "die lüttge Lü" zu errichten. Koopmann besorgte für die Siedler nötige Darlehen, Landesmittel und Darlehen verschiedener Betriebe für bauwillige Werksangehörige. In nur einem Jahr waren die meisten Häuser erbaut worden und jeder Siedler erbrachte zwischen 1.500 - 1.600 Arbeitsstunden auf der Baustelle. Das Durchschnittsalter der Siedler lag zwischen 30 - 35 Jahre und das Einkommen lag zwischen 180 bis 200 DM.
Vom Land Niedersachsen, über den Deutschen Siedlerbund, wurden für jeden Siedler
300 DM gewährt. Diese Summe war bestimmt für die Erstausstattung. Dazu zählten Gartengeräte, Werkzeuge und für den Garten Bäume, Sträucher und Pflanzen. Die heutige 87-jährige Erna Klees aus der Rasteder Straße erinnert sich noch gut an die ersten Jahre. Die Straßen waren nur einfache Sandwege und bei Regen kaum passierbar. "Wir hatten ja noch kein Auto und alles musste mit dem Fahrrad oder auf Schusters Rappen erledigt werden. Es gab aber einen Kolonialwarenhändler, ein Milchgeschäft und einen Schlachter in der Siedlung", erinnert sich Erna Klees. Sogar der 1951 gepflanzte Birnenbaum und Pflaumenbaum steht noch im Garten der rüstigen Rentnerin, die ihre Familiengeschichte und die der Siedlung in einer kleinen Chronik festgehalten hat.
Über 17 festgelegte Tagesordnungspunkte der Jahreshauptversammlung versprachen einen arbeitsreichen und geselligen Nachmittag.
Horst Kellner, der 1. Vorsitzende der Siedlergemeinschaft Koopmannsiedlung II, begrüßte 30 Gäste zur Jahreshauptversammlung in der Ofenerdieker Gaststätte "Schiefer Stiefel". Im Mittelpunkt der Jahreshauptversammlung standen Ehrungen der Jubilare und die Neuwahl des Vorstandes.