. . . aus der Gartenberatung: Was tun gegen Blattläuse?

Rosen, Holunder, Apfelbäume, Johannisbeeren, Bohnen und viele andere Pflanzen im Garten sind sogenannte Sommerwirte für eine große Anzahl spezialisierter Blattlaus- Arten, welche den Wirtspflanzen durch stechend-saugende Mundwerkzeuge Nährstoffe entziehen, Blattverformungen und Wachstumshemmungen verursachen und Viruserkrankungen, wie das Scharka-Virus bei Steinobst, hervorrufen können. 

„Seit Mai stieg die Nachfrage nach einer effektiven und schnellen Bekämpfungsmethode sprunghaft an“, sagt Landesgartenberaterin Angela Maria Rudolf. Die Erfahrung der Expertin dazu: „Bei uns wird häufig erst nachgefragt, wenn ganze Blattlauskolonien über die Pflanzen hergefallen sind und Schädigungen/Ertragsminderungen sichtbar werden. Dann muss schnell gehandelt werden“. 

Da der Landesverband ausschließlich über naturgemäßen Pflanzenschutz berät und den Einsatz von chemisch- synthetischen Produkten ablehnt, empfiehlt sie, zuerst vorbeugende Maßnahmen zu ergreifen. Ziel sei es, einen Befall von Anfang an zu verhindern. Gelingt dies nicht, könne der Befall verringert oder wenigstens tolerierbar gemacht werden. 

Wichtige Voraussetzung für den Erfolg sind ausgewogen ernährte Pflanzen ohne Stickstoffüberdüngung und ohne Nährstoffmangel, eine gute Bodenpflege aus Bodenlockerung, bodenbedeckenden Maßnahmen (Mulchen) und kräftigem Wässern.  Hilfreich kann die Entfernung kleinerer stark befallener Triebe sein oder das mehrmalige Abstreifen der Blattläuse mit einem Pinsel, per Hand oder durch einen starken Wasserstrahl. Bei einigen Blattläusen helfen sogenannte Kaliseifen- (Schmierseifen)-lösungen oder Öl-Wasseremulsionen auf Rapsölbasis, die im Spritzverfahren ausgebracht werden.

Rudolf: "Gelegentlicher Einsatz einer Brennnesseljauche-Düngung stärkt die Pflanzen zusätzlich und macht diese resilienter gegen den Blattlausbefall".  

Hilfreich sind natürliche Gegenspieler wie Marienkäfer, Florfliegen, Schwebfliegen, Schlupfwespen, Raubwanzen und Ohrwürmern. Die Existenz von Doldenblütler und andere Nektarpflanzen sind dafür erforderlich. 

"Deshalb", so die Gartenberaterin, "im heimischen Garten auf chemische Pflanzenschutzmittel verzichten. Dies hat höchste Priorität!".  

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